Bauchgefühl

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Gedanken kommen und gehen. Tag für Tag. Ein Geruch, ein Straßenname oder eine vertraute Stimme. Erinnerungen werden erinnert und verblassen immer mehr. Je mehr man sich anstrengt sich zu erinnern, desto mehr scheinen sie sich abzunutzen. Und sich zu vermengen mit anderen Ereignissen und Tagträumen und Dingen, die sich bloß das Unterbewusstsein dazugesponnen hat. Manche Dinge vergisst man einfach nie, oder man denkt, man hätte sie nicht vergessen. Meistens bleiben die guten Erinnerungen. Und die besonders miesen. Und doch fehlt immer die Garantie, sich richtig zu erinnern. Mit all den wichtigen Details, mit all den Worten die gesagt wurden. Die kurzen Blicke, eine unabsichtliche Berührung am Handrücken. Was es tatsächlich so? Das Innerste gaukelt uns vor, was wir erinnern. 

Was bleibt sind Empfindungen. Empfindungen verblassen nicht, das Warme, das Großartige, das Kribbeln und Stechen. Erst durch diese werden wir angeregt zu verarbeiten, zu speichern, zu merken. Nur Empfindungen kann man glauben schenken, denn sie stecken so tief und doch ziehen sie sich bis an die Oberfläche. Es fühlt sich so an wie damals, nur beim Gedanken daran schnürt sich die Luftröhre zusammen und das Herz schlägt bis zum Hals. Ein Bauchgefühl und ein kurzes Augenflimmern. 

And it stays in my spine for the rest of my life. („The City has Sex“ Bright Eyes)

 

Camera: Canon EOS 700
Film: Ilford FP4 Plus 125

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