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[Cyanotypie] Der Trick mit dem Blondspray

Am tollsten an der Cyanotypie (und auch an der analogen Fotografie) ist für mich der experimentelle Aspekt. Ich kann meine Kreativität ausleben, Dinge probieren, ohne nach Perfektion streben zu müssen. Es gibt hierbei kein „perfektes“ Ergebnis, es kann entweder gefallen oder eben nicht.  Fehler, Flecken, Lightleaks und Überlagerungen können zu ganz wunderbaren Bildern beitragen.

Nachdem ich einmal gelesen habe, dass Wasserstoffperoxid verwendet wird, um Cyanotypien zu entwickeln, fand ich es immer abschreckend mich mit Chemie zu beschäftigen, die einem angeblich die Finger verbrennen kann, weil sie so hochkonzentriert verwendet wird und auch weil es den Vorgang unnötig verkompliziert. Ich war mit den Ergebnissen meiner Cyanotypien auch so zufrieden und habe lange Zeit nur mit klarem Wasser nachgespült. Vor wenigen Wochen ist mir dann aber der Blondspray in die Hände gefallen und ich erinnerte mich wieder an die Methode mit dem Wasserstoffperoxid, also habe ich es ausprobiert und heute zeige ich euch meine Ergebnisse. :)

Belichten!Oje, zu hell.Die Cyanotypie (kurz nach dem Ausspülen) ist mir ein wenig zu hell geworden, mir gefällt ein kräftiger Blauton besser. Oben seht ihr, wie die Cyanotypie nach dem Belichten aussah, meiner Meinung nach eigentlich lange genug, aber das ist nie mit Sicherheit zu sagen, denn beim Ergebnis spielen mehrere Faktoren eine Rolle (Licht, Papier, Chemieauftrag, ev. ungleichmäßiges Verhältnis der Chemikalien, …). Üblicherweise hätte ich diese Cyanotypie als misslungen abgehakt und hätte eine neue belichtet. Nun kam der Blondspray zum Einsatz:

BlondspraySprühsprühGar nicht so leicht, das auf einem Foto festzuhalten.Oha!BlümchenBlümchenGroßartige Sache! :)

 

[Cyanotypie] Schönheiten

Zwei Jahre stelle ich nun schon regelmäßig Cyanotypien aus meinen Fotos her. Ein paar meiner liebsten Belichtungen habe ich euch zusammengesucht und gescannt. CyanotypieCyanotypieCyanotypieCyanotypieCyanotypieCyanotypieMöchtest du selber so schöne Cyanotypien belichten, kannst du im past&pleasant DaWanda Shop das Cyanotypie-Chemie-Set kaufen:

 

[DIY] Baumwolltasche Belichten


Ich zeige heute, wie du eine Tasche mit dem Blaudruck, der sogenannten Cyanotypie selber belichten kannst. Wenn du zum ersten Mal eine Cyanotypie herstellst, rate ich dir ein paar Probedrucke auf Papier zu machen, denn dieses Verfahren benötigt ein wenig Übung, um herauszufinden, wann eine Cyanotypie fertig ist und außerdem macht das Expertimentieren viel Spaß. :) Falls du doch sofort mit Textilien starten möchtest, ist das auch kein Problem, denn die Chemie lässt sich einfach mit Waschmittel auswaschen.

Wie beginnen?

100 g Ammoniumeisen(III)-Citrat & 40 g Kaliumferricyanid werden getrennt in jeweils 500 ml destilliertem Wasser aufgelöst und in Braunglasflaschen gefüllt. Die Chemie ist in Wien beispielsweise bei Neuber’s Enkel auf der Linken Wienzeile 152, 1060 zum Preis von ca. 13€ erhältlich. Im Mischverhältnis 1:1 wird nun eine geringe Menge der Chemie entnommen (etwa die Menge einer kleinen Espressotasse für 1-2 Baumwollbeutel). Nachdem die beiden Chemikalien vermischt wurden, sind die lichtempfindlich und sollten zügig und in einem abgedunkelten Raum verarbeitet werden.  Weiters kann bereits vorab ein zu belichtendes Foto vorbereitet werden, indem ein hochkontrastiges Schwarz-Weiß-Bild invertiert, also als Negativ, auf Overheadfolie gedruckt wird.

Um die Chemie aufzutragen, werden ein Pinsel oder eine Schaumstoffrolle (ohne Metallfassung) benötigt.

Der Auftrag erfolgt ganz einfach, so als würde man Wasserfarben aufmalen.

Die Fläche kann entweder in der Größe der Overheadfolie aufgetragen werden, oder auch größer, dann entsteht ein breiterer Rand um das Foto.

Nachdem die Cyanotypie Chemie komplett getrocknet ist, wird die Tasche auf eine Glasrahmen Rückwand gelegt und darauf die Folie. Fixiert wird die Tasche mit dem Glas und Metallklammern, sodass nichts verrutschen kann. Die Chemie ist nach dem Trocknen etwas dünkler als zuvor, das ist aber ganz normal.

Jetzt wird belichtet! Da es im Herbst und Winter eher weniger Sonnenschein gibt, habe ich mir ein Gesichtssolarium gekauft, um auch abends und an bewölkten Tagen belichten zu können. Die Belichtungszeit unterscheidet sich zwischen prallem Sonnenschein und dem UV-Strahler kaum. Nach etwa 10 Minuten ist deine Tasche fertig belichtet. Nochmal der Hinweis: Probiere dein Motiv vorher auf Papier aus, denn jedes Motiv unterscheidet sich im Kontrast und muss daher dementsprechend länger oder kürzer belichtet werden, da weder ein komplett blaues, noch ein zu helles Motiv besonders schön sind.

So sieht das Motiv nach dem Belichten aus. Die belichteten Stellen werden eher bräunlich, die nicht belichteten bleiben grün.

Der letzte Schritt ist ganz einfach: den Blaudruck unter fließendem Wasser auswaschen, bis keine gelben Stellen mehr zu sehen sind. Falls nach 5 Minuten spülen immer noch gelbe Flecken vorhanden sein sollten, kann die Tasche noch weitere 5 Minuten in ein Wasserbad eingelegt werden und dann sollten nur noch blaue und weiße Stellen zu sehen sein. Jetzt muss die Tasche nur  noch liegend getrocknet werden.

Hinweis: Textilien dürfen nur mit ph-neutralen Waschmitteln gewaschen werden, z.B. Seidenwaschmittel oder sensitive Handseifen usw.



 

[Cyanotypie] Grußkarten zum Selbermachen

Juhu, ihr könnt nun selber ohne große Patzerei eine Cyanotypie machen. Um genau zu sein gleich drei!

Ich habe ein von Hand präpariertes (lichtempfindliches) Cyanotypie Grußkartenset zusammengestellt. Es beinhaltet drei Grußkarten im A6 Format, ein getrocknetes Pflänzchen, ein Überraschungsnegativ von einem meiner Fotos und ein von mir gestaltetes Anleitungsheftchen. Toll, nicht? :)

DIY-Cyanotypie-Grußkarten-9-Bearbeitet-Bearbeitet.jpgDIY-Cyanotypie-Grußkarten.jpg

Cyanotypie Workshop Teil 2-22.jpgDIY-Cyanotypie-Grußkarten-10.jpg  Negativ-positiv.jpg

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